Thermalbäder

Schon die alten Römer wussten um die besondere Wirkung von Wasser aus Heilquellen – den sogenannten "Thermen". Aus diesem Grund richteten sie in jeder Stadt, in der Thermalquellen verfügbar waren, große Badehäuser ein, in denen sich die Menschen reinigen und entspannen konnten, die aber auch als gesellschaftlicher Treffpunkt fungierten. Leider kamen meist nur Männer in den Genuss dieser Badehäuser, für Frauen war der Zutritt in der Regel verboten. Frau im Thermalbad Es dauerte lange, bis sich dies änderte und auch spezielle Frauen-Badehäuser gebaut wurden. Das Wasser aus den Thermalquellen ist besonders mineralstoffreich und kommt aus einer Tiefe von mehreren tausend Metern. Ursprünglich handelte es sich dabei um Sickerwasser, welches in einem langwierigen Prozess immer tiefer in die Erdoberfläche eindringt, poröse Gesteinsschichten durchfließt und sich dabei mit Mineralien anreichert, die vom Gestein abgegeben werden. Dadurch enthält Thermalwasser einen sehr hohen Anteil an gelösten Stoffen, die äußerlich und innerlich positive Reize auf den menschlichen Organismus bewirken können.

Die äußerlichen Heilerfolge ergeben sich zunächst durch den Auftrieb des Wassers, durch den Bewegungen leichter und gelenkschonender ausgeführt werden können. Der gesamte Bewegungsapparat wird dadurch merklich entlastet. Weiterhin bewirkt die natürliche Wärme des Quellwassers, welche mindestens 20 Grad Celsius betragen muss, aber auch bis über 30 Grad gehen kann, eine Entspannung von Muskelgruppen, Nerven und Gelenken. Diese können sich so optimal regenerieren; Entzündungen werden beruhigt und gelindert. Da die Mineralstoffe des Thermalwassers unmittelbar auf die Haut wirken, sind Thermalbäder besonders für Menschen mit Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen interessant und sollten fester Bestandteil einer Therapie sein. Wer noch weitergehen will, wählt ein spezielles Thermalbad aus stark schwefelhaltigen Quellen – auch „Schwefelbad“ genannt. Der in gelöster Form enthaltene Schwefel kann einen nochmals intensiveren Heilerfolg bei den genannten Hauptkrankheiten bewirken.

Die innerlichen Heilwirkungen des Thermalwassers ergeben sich aus den beim Baden durch die Haut aufgenommenen Mineralstoffen. Außerdem atmet man die flüchtigen Stoffe ein, was zu einer positiven Beeinflussung von Lunge, Bronchien und Schleimhäuten beitragen kann. Gerade bei chronischen Krankheiten wie Asthma, Rheuma oder Allergien wurden hier schon sehr gute Heilerfolge erzielt. Wer mit Herzproblemen, Kreislaufbeschwerden oder hohem Blutdruck zu kämpfen hat, sollte ein spezielles Kohlensäurebad ausprobieren. Hierbei badet man in besonders kohlendioxidreichem Thermalwasser, das die Durchblutung anregt und so viele Beschwerden lindern kann. Auch für Menschen mit Problemen an den Gelenken oder im Bewegungsapparat gibt es - zusätzlich zum normalen Thermalbad – etwas Besonderes: Spezielle Solebäder, bei denen das Quellwasser mit Meersalz angereichert wird. Da das Solewasser besonders hohe Auftriebskräfte besitzt, fallen hier die Bewegungen umso leichter. Außerdem fördert das Salz die Durchblutung der Haut und kann durch eine Desensibilisierung Allergien und Entzündungen vorbeugen.

Gerade bei akuten Schmerzzuständen ist ein Thermalbad oft hilfreich. Dennoch sollte man es nicht übertreiben und die Besuche vorher mit dem behandelnden Arzt abklären. Eine Badezeit von 20 Minuten gilt als optimal, mehr als 30 Minuten sollten es in keinem Fall sein. Da das Thermalbad sehr anregend wirken kann, sollten Menschen mit Kreislaufproblemen zunächst mit wenigen Minuten beginnen und die Badezeit dann langsam steigern. Wichtig ist ebenfalls, nicht zuviel Wasser während des Bades zu trinken. Obwohl es spezielle Thermalwasser-Trinkkuren gibt, kann es hierbei zu Magen-Darmproblemen wie Durchfall und Magenschmerzen kommen, da die Menge zuvor nicht auf den Körper abgestimmt wurde. Thermalbäder können einzeln ärztlich verordnet werden, oder Bestandteil einer Kur bzw. Therapie sein.

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