Akupunktur

Die Akupunktur stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bei diesem Verfahren werden sehr dünne Nadeln in festgelegte Punkte des Körpers eingestochen. Diese Punkte verlaufen entlang der Meridiane - der Energiebahnen des Körpers. Durch diese Energiebahnen fließt - nach Auffassung der TCM - die Lebensenergie des Menschen, auch "Qi" genannt. Es gibt Akupunktur Anwendung insgesamt 361 festgelegte Akupunkturpunkte am Körper. Die Meridiane verbinden jeweils Punkte mit ähnlicher Funktion und stehen dabei mit einem oder mehreren inneren Organen in Verbindung. Bevor die eigentliche Akupunktur beginnt, wird der Patient zunächst untersucht. Dabei können sich zwei verschiedene Befunde ergeben. Diese Befunde basieren auf den acht diagnostischen Kriterien der TCM: Ying und Yang, Innen und Außen, Kälte und Hitze, Fülle und Leere. Im ersten Fall ist ein "Zuviel" an Hitze, Fülle oder Stärke im Körper vorhanden. Um diesen Zustand wieder ins Gleichgewicht zu bringen, muss die Akupunkturnadel angsamen eingeführt und schnell herausgezogen werden. Im zweiten Fall hat der Körper ein "Zuwenig". Dieses drückt sich in Kälte, Leere oder Schwäche aus. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, muss hier die Nadel schnell eingeführt und langsam wieder entfernt werden.

Früher wurden für die Akupunkturbehandlung hauptsächlich Nadeln aus Gold und Silber verwendet, da diesen Materialien besonders heilsame Wirkungen zugesprochen wurden. Heute werden - hauptsächlich aus Kostengründen - überwiegend Nadeln aus Stahl verwendet. Diese Nadeln sind ca. 2-4 Zehntel Millimeter dick und etwa 5-20 Zentimeter lang.

Über die Wirkungsweise der Akupunktur gibt es verschiedene Aussagen. Fakt ist, dass unzählige Patientenberichte vorliegen, die eine Wirksamkeit dieser Therapieform bestätigen. Von der untersuchenden Wissenschaft wurden hauptsächlich folgende Wirkungsweisen nachgewiesen und bestätigt:

  • Die Behandlung mit Akupunkturnadeln kann durchblutungsfördernd wirken.
  • Eine messbar verringerte Muskelspannung wurde nachgewiesen, somit trägt die Akupunktur zur allgemeinen Muskelentspannung bei.
  • Akupunktur kann Störungen des vegetativen Nervensystems lösen oder beruhigen.
  • Körpereigene Schmerzkontrollprozesse können angeregt oder aktiviert werden. Die Behandlung der entsprechenden Akupunkturpunkte wirkt dabei auf das Zentralnervensystem, durch das auch Gefühle und Stimmungen gesteuert werden. Auch diese können also durch die Akupunktur beeinflusst werden.

Wie man an dieser Aufstellung erkennt, ist der Einsatz von Akupunktur am sinnvollsten und effektivsten bei psychosomatischen Störungen, insbesondere Schmerzen, aber auch bei rein psychischen Beschwerden wie Depressionen oder nervösen Spannungszuständen. An sich ist die Akupunktur ein sehr risikoarmes Behandlungsverfahren. Doch auch hier kann es unter Umständen zu unerwünschten Reaktionen - meist bedingt durch Behandlungsfehler - kommen. Die wichtigsten sind:

  • Entzündungen und Infektionen bei der Verwendung von nicht 100% sterilen Akupunkturnadeln.
  • Schädigung von Blutgefässen, inneren Organen oder Nerven, wenn die Akupunkturnadeln unsachgemäß bzw. zu tief eingestochen werden.
  • Ohnmachtsanfälle und Kreislaufversagen bei Patienten mit schwachem Kreislauf, oder ausgelöst durch psychische Belastungen während der Behandlung (z.B. Angst vor Nadeln).

Fazit:

Akupunktur ist eine beliebte und weit verbreitete Methode zur Behandlung von psychischen und psychosomatischen Störungen. Um optimale Erfolge zu erzielen, sollte die Behandlung jedoch nur von einem erfahrenen Fachmann unter absolut sterilen Bedingungen durchgeführt werden.