Phytotherapie

Als Phytotherapie wird die Anwendung von Pflanzen, Pflanzenteilen und Pflanzenauszügen als Heilmittel bezeichnet. Dabei können die Pflanzen und deren Bestandteile auf vielseitige Weise verarbeitet werden, z.B. als Tees, Salben, Tinkturen, Tabletten, Pulver usw. Die Lehre und Phytotherapie Erforschung von Heilpflanzen gehört zu den ältesten Medizinformen überhaupt. In großen Teilen unserer Welt werden Pflanzen auch heute noch als alleiniges und ausschließliches Heilmittel verwendet, sei es aus Überzeugung oder mangels Alternativen. In der modernen westlichen Welt werden dagegen nur relativ wenige Pflanzen als Heilmittel genutzt. Teilweise werden komplette Pflanzen zu Arzneimitteln verarbeitet, zum Teil wird aber auch nur ein bestimmter Inhaltsstoff der betreffenden Pflanze extrahiert und dann weiterverarbeitet. Bei Heilmitteln aus kompletten Arzneipflanzen ist der eigentliche Wirkstoff oft gar nicht bekannt, da es sich hier um äußerst komplexe Vielstoffmischungen handelt. Die Wirkungen der verschiedenen Bestandteile können sich ergänzen, es können sich aber auch komplett neue Wirkungsformen aus der Kombination der einzelnen Wirkstoffe ergeben, welche sich bei der Extraktion einzelner Wirkstoffe nicht gezeigt hätten. In der klassischen Naturheilkunde werden pflanzliche Arzneimittel oft in Verbindung mit anderen, physikalischen Behandlungen angewandt. Sinnvoll ist die Anwendung von Phytotherapeutika vor allem bei Herz-Kreislauf-Beschwerden, Hauterkrankungen (z.B. Schuppenflechte oder

Neurodermitis), Schlafstörungen, Magen-Darmerkrankungen, Depressionen, Durchblutungsstörungen, asthmatischen Erkrankungen und psychischen Verstimmungen. Bei der Einnahme von Präparaten aus Heilpflanzen können eine Reihe von unerwünschten Reaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Die meisten dieser Komplikationen sind aber eher harmloser Natur, schwerwiegende Reaktionen kommen sehr selten vor. Häufiger kommt es nach der Einnahme vom pflanzlichen Heilmitteln zu leichten allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeitserscheinungen. Vorsicht geboten ist bei Heilmitteln, die nach sehr alten Rezepturen hergestellt werden. Hierbei sind oftmals keine Nebenwirkungen und unerwünschten Reaktionen übermittelt, da man in früherer Zeit den Nebenwirkungen noch kaum Beachtung schenkte.